Nachhaltigkeit mit Hilfe neuer Technologien

Viele Industrieunternehmen aber auch Städte stehen aktuell vor einer Reihe großer Herausforderungen. Neben der Überwindung der durch die Corona-Pandemie entstandenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden stehen viele vor der Aufgabe eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen sowie den Herausforderungen, die sich aus der Dekarbonisierung ergeben. Der in Deutschland ansässige BIOTA e.V. entwickelt hierfür die Lösung einer Produkt ID auf Basis einer Distributed Ledger Technologie der neuesten Generation. Diese soll Unternehmen und Kommunen im Bereich der Kreislaufwirtschaft, bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele sowie beim Tracking von Produkteigenschaften über die komplette Wertschöpfungskette unterstützen. Der BIOTA e.V. macht sich darüber hinaus die positiven Eigenschaften dieser Technologie zu Nutze und entwickelt ein Pfandsystem für bestimmte Grundstoffe z.B. Kunststoffe oder rare materials.

Die Herausforderungen, die sich aus den Zielen der Dekarbonisierung und der Kreislaufwirtschaft ergeben, sind für viele Unternehmen und Kommunen immens, insbesondere weil man einem ständigen Wandel der nationalen und internationalen Gesetzgebung gegenüber steht. Zum Beispiel sollen die Ausgaben des Klimapaketes unter anderem durch die Einführung einer neuen CO2- und Plastiksteuer finanziert werden. Auch Forderungen nach weitreichenderer Digitalisierung werden seit Jahren lauter. Aber die zukünftige Industrie ist weit mehr als nur digital, sie ist vernetzt in effektiven Systemen über nationale Grenzen hinweg und entwickelt einen ganz neuen Umgang mit Ressourcen, Energie und Wirtschaftsbeziehungen. Auch die Städte entwickeln sich weiter und werden zu sogenannten „Smart Cities“, mit gesamtheitlichen Entwicklungskonzepten, die darauf abzielen, Kommunen effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Der BIOTA e.V. entwickelt aktuell Lösungen, die Unternehmen und Städte bei diesen großen Herausforderungen unterstützen können.

Das Ganze funktioniert mit einer DLT, die ein kryptologisches Verfahren zur Verschlüsselung benutzt. Der Trick ist dabei, dass neue Produkt IDs erst dann als verifiziert gelten, wenn diese von allen Teilnehmern im Netzwerk überprüft wurden. Erst danach wird ein Eintrag im Distributed Ledger vorgenommen, also eine Art Beglaubigung durchführt. Und das alles passiert mit einer enormen Geschwindigkeit. Jede Transaktion wird so mit einer Signatur versehen. Das heißt, es muss ein mathematisches Rätsel gelöst werden, welches dazu dient, die Produkt ID zu signieren und damit fälschungssicher zu machen. Über dieses Verfahren kann mit Hilfe einer speziellen Software die Produkt ID über die gesamte Wertschöpfungskette sicher erweitert werden. Sogenannte „Smart Contracts“ dienen dazu, dass der Produkt ID ein Wert zugewiesen werden kann, der genauso sicher dezentral aufgehoben ist, wie die Informationen an sich. Dieser Wert kann wiederum über ein bestimmtes Verfahren erweitert oder entwertet werden.

Mit diesem neuen Verfahren können die aktuellen Grenzen der Blockchain-Technologie überschritten werden. So kann das vom BIOTA e.V. in Entwicklung befindliche System folgende Vorteile auf sich vereinen:

• Dezentralität: Jeder Teilnehmer hat die gleichen Rechte. Es gibt keine zentrale Instanz. Somit weist das System die typischen Eigenschaften eines „offenen Standards“ auf.
• Einzigartige Produkt-ID: Mit einer einzigartigen Produkt ID auf Basis eines QR-Codes (auch andere Codes sind möglich) lassen sich die Eigenschaften behördensicher Nachverfolgen. Die Daten können über die gesamte Wertschöpfungskette sicher abgespeichert werden. So kann zum Beispiel der Carbon Footprint eines Produktes oder andere Herkunftsnachweise unabänderlich dargestellt werden.
• Zahlungstransfer: Parallel zum Datentransfer ist ein Finanztransfer möglich. Eine Besonderheit dabei ist, dass die verwendete Technologie anders als die Blockchain-Technologie nicht auf dem energieintensiven Mining beruht. Daher fallen keine Transaktionskosten an, was eine Grundvoraussetzung für Mikrozahlungen ist. Diese Eigenschaft kann zukünftig, nicht zuletzt im „Internet der Dinge“, bei der wachsenden Maschine-zu-Maschine Interaktion sowie bei Smart Cities eine herausragende Rolle spielen.
• Herstellersoftware: Die einzigartige Produkt ID wird über eine Software erstellt, die Geschwindigkeiten im industriellen Maßstab ermöglicht.