Mit IOTA den Plastikmüll bekämpfen

Im September 2019 wurde der Verein Biota e.V. (Verein für Bio, Umwelt- und Klimaschutz Tangle Anwendungen) gegründet, der das Ziel hat, die Flut an weltweiten Plastikmüll zu reduzieren. Die Vermüllung des Planeten mit Plastikabfällen nimmt stetig zu und hat neben negativen Umwelteinflüssen mittlerweile auch Auswirkungen auf die Gesundheit von vielen Menschen. Das derzeitige Hauptprojekt des Vereins läuft unter dem Namen ‘Deposy‘, welches als Kurzform für “deposit system” steht.

Deposy will durch ein speziell entwickeltes Pfandsystem zum einen sortenreinen Plastikmüll erhalten und zum anderen den Menschen einen Anreiz zum Sammeln und Sortieren geben. Um das System attraktiv zu gestalten, erhält man bei der Rückgabe mehr Geld zurück, als vorher an Pfand bezahlt wurde. Möglich werden könnte das, nach Ansicht des Vereins, durch potentielle staatliche Zuschüsse und Spenden, sowie auch durch den Wert, den ein sortierter Plastikmüll für den weiteren Recyclingprozess hat.

Seit 1964 hat sich die Produktion von Plastik verzwanzigfacht.

Derzeit werden jährlich weltweit 400 Millionen Tonnen Plastik hergestellt und es wird damit gerechnet, dass sich die Plastikproduktion in den nächsten 20 Jahren noch verdoppeln wird. 

Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey gelangen mehr als 30 Prozent aller Plastikverpackungen nicht in einen geordneten Recycling-Kreislauf, sondern werden zu Lasten der Natur anderweitig entsorgt. Die dadurch entstehenden volkswirtschaftlichen Kosten schätzen die Experten auf 40 Milliarden Dollar pro Jahr. Mikroplastikpartikel, die bei der Zersetzung von Plastikmüll entstehen, werden von Menschen und Tieren über die Nahrung und Atemluft aufgenommen. Nach Ansicht von Experten birgt dies erhöhte gesundheitliche Risiken.  Aus diesem Anlass hat sich eine Gruppe aus engagierten Personen in einem neu gegründeten Verein zusammen getan, um eine Möglichkeit zur Lösung des Problems anzubieten.

Der Verein sieht zwar in der globalen Plastikvermeidung die größte Chance das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Global betrachtet ist dies allerdings leider eine Illusion, da Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Plastikproduktion in den nächsten Jahren noch steigen wird. Schaut man nach Europa, so werden die meisten Plastikabfälle entweder verbrannt oder nach Asien verschifft. Eine viel zu geringe Prozentzahl wird tatsächlich recycelt.

Seit Anfang des Jahres 2019 hat der deutsche Gesetzgeber ein schärferes Verpackungsgesetz herausgebracht, welches nun auch  bestimmte Recyclingquoten auf Plastikarten vorschreibt. Aktuell sind es 58,5 % und bis zum Jahr 2022 soll die Quote, die vom Hersteller zurückgenommen und recycelt werden muss, auf 63 % ansteigen. Passiert dies nicht, drohen hohe Bußgelder. Dies macht das Recycling von Plastik nun für viele Firmen interessant. Vorher war es wirtschaftlich günstiger, neues Plastik herzustellen und Altplastik zu verbrennen oder zu verschiffen. Eine globale Betrachtung zeigt, dass wir eines der wenigen Länder auf der Welt sind, die solche Recyclingquoten vorgeben. Ob mit oder ohne Quoten, der Verein möchte der Industrie einen größeren Anreiz zum Recycling geben, weil mit Hilfe des entwickelten System der Vorteil einer sortenreinen Sortierung ermöglicht werden kann.

Deposy System Grafik mit IOTA Plastikmüll bekämpfen

Genau das ist es, was das Deposit System so attraktiv macht. Das Projekt ‘Deposy‘ will dort ansetzen und durch ein speziell entwickeltes Pfandsystem einen sortenreinen Plastikmüll erhalten. Darüber hinaus soll das Projekt es ermöglichen, der Bevölkerung einen Anreiz zum Sammeln und Sortieren zu geben. Das entwickelte System basiert auf den für diesen Zweck gänzlich passenden Eigenschaften von IOTA, einer Distributed Ledger Technologie. IOTA ist eine junge Kryptowährung, die einen schnellen, sicheren und kostenlosen Transfer von Daten und Finanzen ermöglicht. Ein herkömmliches System, welches über Banken abgewickelt würde, könnte würde den Ansprüchen an das System nicht gerecht werden. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung sind die Skalierbarkeit ohne exponentiell steigende Kosten, die Transparenz des Systems sowie die dezentrale, sichere Steuerung der Prozesse. Es könnten Mikrozahlungen zusammen mit einem Datenaustausch durchgeführt werden. Weiterhin ermöglicht dieses System auch einen Einsatz Abseits von sonst für Pfandsysteme notwendige Einrichtungen, wie z.B. Einkaufsläden. Denkt man in einem globalen Maßstab, so kann diese Eigenschaft enorm wichtig sein. Genauere Informationen können auf der neuen Website des Vereins www.deposy.org nachgelesen werden.

Folgende Vorteile bietet das auf IOTA basierende Pfandsystem:

  • Die Bevölkerung bekommt für das Sammeln, Sortieren und der Abgabe von Plastikmüll einen finanziellen Anreiz. Es wird mehr zurückgezahlt als Pfand bezahlt wurde.
  • Die Anwendung ist einfach. Es basiert auf IOTA, einer modernen Distributed-Ledger- Technologie und könnte weltweit zum Einsatz gebracht werden. 
  • Der Sammler bekommt den Pfand entweder auf sein IOTA Wallet oder dank einer Kooperation auch in seiner Landeswährung, z.B. Euro auf sein Konto ausgezahlt.
  • Das maschinelle Sortieren von Plastikmüll ist heute noch aufwändig und braucht darüber hinaus auch viel Energie. Des weiteren benötigt ein recycelter Kunststoff weitaus weniger Energie, als die komplette Neuherstellung. Somit hilft das Pfandsystem dabei, CO2 Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.
  • Der Industrie erleichtert dieses System die Zielerreichung beim Recycling, weil der vorgeschaltete Schritt der teuren maschinellen Sortierung entfällt.

Zur Zeit existiert das Deposy Pfandsystem als konkretes Konzept, aber nach Ansicht des Vereins könnte schon bald ein erstes Testsystem vorgelegt werden. Für das weitere Vorgehen benötigt die Gruppe finanzielle Mittel, z.B zur Entwicklung der Rückgabebehälter. Wer sich hier engagieren möchte kann auf der Website https://www.deposy.org Unterstützung leisten.

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